Die Agrarjugend der Republik Tatarstan lud in der Woche vom 29.06. bis zum 05.07. zu einem gemeinsamen Fachkräfteaustausch in Zusammenarbeit mit der bayerischen Jungbauernschaft und dem VRJD JunOst, LV Bayern e.V. ein. Angekommen in Russland erwartete uns ein sichtlich optimal vorbereitetes Programm, das eine spannende Woche erwarten ließ.

Das Rahmenprogramm – viele Besonderheiten
Schon im Voraus brachte die Organisation einer solchen Reise so ihre Schwierigkeiten mit sich. In Verbindung mit dem Poststreik war es sehr ungewiss, ob denn mein Reisepass noch Rechtzeitig in München ankommt, um dort auch das Visum zu klären. Rettung in letzter Minute brachte schließlich dann doch ein vorläufiger Reisepass und somit war die Abreise dank eines Expressvisums dann doch gesichert.
Um kurz nach Mitternacht landete unsere Maschine der S 7 Airlines am Flughafen in Kazan, der Hauptstadt der Republik Tatarstan. Dort wurden wir von Adel, ein sehr engagierter junger Mann in der dortigen Agrarjugend, mit großer Freude empfangen. Unser Reisebus, der uns die ganze Woche begleitete, brachte die Reisegruppe aus Deutschland mit Marcus Rothbart und den Teilnehmern der JunOst zum Hotel.
Am ersten Tag unserer Reise nach Russland wurde Kultur sehr groß geschrieben. Den Menschen dort bedeutet es sehr viel, ihre wichtigen Sehenswürdigkeiten zu pflegen und über deren Geschichte Bescheid zu wissen. Das Highlight des Vormittags war dabei sicherlich der Besuch der großen Moschee in Kazan. Auch die Zeit, der eigentlich noch nicht so lange vergangenen Sowjetunion war beim Besuch des Museums über die „Glückliche Kindheit“ und den „sozialistischen Alltag“ fast gegenwärtig. Auch der Besuch des deutschen Hauses in Kazan war ein besonderer Höhepunkt und symbolisiert zugleich eine wichtige Geste über die Akzeptanz zwischen verschiedener Länder und Nationalitäten.
Der Abend wurde von der Agrarjugend bei herrlichem Abendbuffet und tollen Spielen zum Kennenlernen umrahmt.

Politischer Austausch

Auch der politische Austausch kam während des ganzen Programms nicht zu kurz. So hatten wir am zweiten Tag unserer Reise die Gelegenheit zum Besuch des Landwirtschaftsministeriums der Republik Tatarstan in Kazan. Vor Ort erfuhren wir viel über die aktuelle russische Landwirtschaft aber natürlich auch über das Wirken der teilnehmenden Verbände. Mit voller Überraschung erhielten wir auch eine liebevoll zusammengestellte Tasche als Geschenk mit Erinnerungen an eine tolle Woche.
Ebenso standen an diesem Tag noch eine Diskussionsrunde über den Agrartourismus sowie auch Gespräche mit Vertretern verschiedener Jugendverbände auf dem Programm.

Die Agrarjugend auf dem Land
Die nächsten Tage führten uns über die Stadtgrenzen hinaus auf das Land, wo man ganz schnell feststellt, dass die Republik nicht nur eine beeindruckende Hauptstadt hat, sondern weiterhin auch noch viele tolle Orte draußen auf dem Land. Neben dem Besuch besonderer Sehenswürdigkeiten war sicherlich der absolut beeindruckenste Punkt der Besuch im Dorf Staryj Kukljuk, in dem Nikolai Melnikov sehr engagiert in der Agrarjugend ist. Hier wurde unser Bus von den ganzen Dorfbewohnern mit einem super tollen Tanz empfangen, der uns auch zum Mitmachen animierte. Anschließend fuhren wir raus zum See, wo uns ein großartig vorbereitetes Barbecue erwartete. Dass hierfür einen ganzen Tag gearbeitet wurde, da kann man nur sagen: „Es gilt unser herzlichster Dank für einen so netten und tollen Empfang. Den wird man wohl so schnell nicht vergessen “. Auch die freundliche und zuvorkommende Art der Menschen auf dem Land war einfach beeindruckend. Sie leben oft in ganz einfachen Verhältnissen aber einen Besuch von Gästen gestalten sie so vornehm, wie es nur geht. Gastfreundschaft wird hier sehr groß geschrieben.

Landwirtschaft in Russland
Der Besuch verschiedener Betriebe am Ende unserer Reise nach Russland rundete das Programm auch fachlich spitzenmäßig ab. Gespräche mit den Fachleuten und Praktikern vor Ort ließ uns nochmal einen ganz neuen Blickwinkel auf aktuelle Punkte wie etwa die Agrarmärkte oder aber auch einfach die Politik bekommen. Oftmals schwierige Erntebedingungen, wenig Niederschlag oder aber auch einfach der Investitionsbedarf in neue Maschinen, die schlichtweg nicht finanzierbar sind, sind große Herausforderungen, die vor allem kleineren Betrieben das Leben sehr schwer macht. Man merkt dabei sehr wohl, dass die Menschen stolz auf ihren Beruf sind, aber dennoch auch mit Angst in die Zukunft blicken.

Was bleibt von dieser beeindruckenden Woche
Wenn man im Nachhinein noch einmal darüber nachdenkt, wie schwierig das mit dem Visum war, so lässt sich jetzt nur sagen, es hat sich einfach tausendfach bezahlt gemacht, an dieser beeindruckenden Reise teilgenommen zu haben. Das wertvolle, viele neue Menschen kennen gelernt zu haben und der feste Wunsch, nach einem weiteren Ausbau dieser Partnerschaft sind ein sehr wertvolles unbezahlbares Gut. Ein großer Dank gilt allen Dolmetschern, die uns geholfen haben, dass wir uns immer leicht verständigen konnten. Ich wünsche mir fest, dass solche Projekte weiter gehen und diese Partnerschaften auch zukünftig weiter wachsen. Eine herzliche Einladung auch nach Bayern gilt allen Teilnehmer dieses Austausches, die es uns möglich gemacht haben, eine so beeindruckende Woche zu erleben. Nicht umsonst wurde der letzten Abend und die letzte Nacht zum Tag, um noch jeden Moment in dieser tollen Runde genießen zu können. So ging es schlaflos am nächsten Morgen direkt wieder in Flieger zurück nach Bayern.

Die Bayerische Jungbauernschaft
Marcus Rothbart
Sebastian Thiem

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